Angelegenheit Anton Lindner

Berlin
10.07.1926 – 23.08.1926

[75.] Die Schriftstellerin Gina Kaus informierte Kraus, dass in Berlin 400 handschriftliche Briefe von Kraus zum Verkauf angeboten worden waren. Karl Kraus nahm an, es handle sich um seine Briefe an Anton Lindner, einen Schulfreund, der diese entgegen ihrer Abmachung nie retourniert hatte. Er bat den ihm empfohlenen Justizrat Viktor Fraenkl, der ihn auch im Prozess gegen Kerr vertrat, in Berlin Nachforschungen nach Lindner anzustellen und wollte eventuell klagen. Schließlich stellte sich aber heraus, dass die Briefe aus dem Walden-Archiv stammten, und Fraenkl erreichte ihre Sekretierung auf 25 Jahre.