Karl Kraus ca. Augsburger Stadttheater

Wien, Augsburg
18.04.1930 – 26.11.1930

[145.] Das Augsburger Stadttheater führte am 1. Dezember 1929 ohne Kraus' Einwilligung Szenen aus "Die letzten Tage der Menschheit" auf. Kraus und Samek beauftragten also ihren Münchner Anwalt Max Hirschberg, eine Schadensersatzforderung gegen das Stadttheater Augsburg einzubringen, wobei ihnen auffiel, "dass dessen Direktor Lustig-Prean im Kriege Mitglied des Kriegspressequartiers war und der Sohn eines Heimwehrgenerals ist" (145.1.).

Max Hirschberg musste die Übernahme dieses Falles aufgrund einer drohenden Interessenskollision abgeben, verwies Kraus und Samek aber an den Münchner Anwalt H.H. Bernstein. Bernstein forderte vom Stadttheater Augsburg ein Bußgeld von 100 Reichsmark, das auch gezahlt wurde.