Brief Ilse Focken an Karl Kraus

Bitte um Karten für Kraus-Lesung
"es ist zwar sehr unbescheiden Sie fünf Minuten vor der Vorlesung mit einer Bitte zu belästigen" [Incipit der Unterlage] 

 

Transkription: 

...es ist zwar sehr unbescheiden Sie fünf Minuten vor der Vorlesung mit einer Bitte zu belästigen, aber Sie waren seinerzeit in Dresden so nett zu mir, daß ich den Mut dazu aufbringe. Ich habe damals in bei der Aufführung der „Unüberwindlichen“ mitgemacht, und habe Ihnen dann im Hotel vorgesprochen und wir haben zusammen Nachtmahl gegessen. Wahrscheinlich erinnern Sie sich nicht, darum lege ich ein Bild bei. Sie sagten damals zu mir, wenn ich einen Wunsch hätte, so würden Sie ihn mir erfüllen. Darf ich Sie beim Wort nehmen und Sie bitten, mir zwei Karten zum heutigen Abend zu geben? Ich würde Sie so gern wieder hören, und bin jetzt nicht in der Lage für etwas anderes als Essen und Trinken Geld auszugeben. Die würden mir eine unbeschreibliche Freude damit machen. In der Hoffnung, daß Sie nicht bös über diese Attacke sind [...]

Signatur: 
H.I.N.-238872
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