Rudolf Kraus

Großindustrieller, Kommerzialrat, Direktor der Austria Papierindustrie AG

* 3. Oktober 1872, Jičín; 31. Oktober 1943 Auschwitz-Birkenau

Rudolf Kraus war nur 18 Monate älter als Karl Kraus und besuchte wie dieser das Franz-Josefs Gymnasium. Als Rudolf Kraus durchfiel, fanden sich die Brüder dort sogar in derselben Klasse wieder.

Rudolf Kraus heiratete am 8. Mai 1902 in der Isrealitischen Kultusgemeinde in Wien Anna Maria (Marianne) Fröhlich.

Am 18. Juli 1903 trat Rudolf Kraus aus dem Judentum aus - er war damals Prokurist und lebte in Wien I., Nibelungengasse 3.  Am 1. Juni 1907 ließ er sich in der Wiener evangelischen Stadtpfarre taufen.

Nach dem Tod seines Bruders Karl übernahm er zusammen mit den Brüdern Josef und Alfred die Weiterführung einiger Prozesse von Karl Kraus in Böhmen.  Damals lebte er in Wien I., Nibelungengasse 13. Das war auch seine letzte Adresse, denn er wurde am 28.10.1943 nach Drancy, Auschwitz deportiert und gleich bei der Ankunft in Auschwitz zusammen mit seiner Frau am 31.10.1943 ermordet.

[vgl: Georg Gaugusch, Wer einmal war. Das jüdische Großbürgertum Wiens 1800-1938. A-K, Wien 2011, 1548]