Der Vorleser

Der Vorleser

1892/1910 - 1936

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Erinnerung von Friederike Hagel

Wenn der einsame Vorleser auf dem Podium seine seltsamen Spiele agierte, war außer Miene und Stimme die Gebärde seine treueste Helferin. Natürlich waren es vor allem die Hände, die spielten und die Szene schufen. Sie lösten z.B. abtretende Personen mit einem Wink nach hinten in Nichts auf […] Sie zeichneten den Hintergrund der Szene […]. Sie spielten (als Hände) mit, suchten als Lears verzweifelte Hände, nach hinten tastend, den hilfreichen Narren oder flehten wie verholzte Altershände, ohne die Finger zu krümmen, um Cordelias Erbarmen.

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Postkarte Lilli Hauer an Karl Hauer

Postkarte von Lilli Hauer an ihren Bruder Karl Hauer aus Hall, mit Bericht über Vorlesung von Karl Kraus, 04.01.1912 - die Karte wurde an von Hauer an Kraus weitergeschickt.

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H.I.N.-238870
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Erinnerung von Georg Knepler

In den Offenbach-Vorlesungen von Karl Kraus stand das Wort im Mittelpunkt, der Gesang an zweiter Stelle, ja, das Singen wurde sogar – sei das nun richtig oder falsch für Offenbachs Musik – mit einer bestimmten Verachtung behandelt.

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Erinnerung von Fritz Lang

Ich wurde in dieser Zeit ein begeisterter Anhänger des Schriftstellers Karl Kraus, besuchte all seine öffentlichen Vorlesungen und verschlang mit Begeisterung die von ihm herausgegebene rot eingebundene Fackel . In der verlängerten Kärntnerstraße, zwei Häuserblöcke über den Ring hinüber, war die Buchhandlung Richard Lányi, bei dem man die Fackel erstehen konnte, und der von mir ein gezeichnetes Porträt von Karl Kraus erwarb, das er als Ansichtskarte herausgab. Karl Kraus hat mir dieses Porträt nie vergeben, er war ein sehr eitler Mensch.

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